Kalebassen sind in Mali auf jedem Markt zu finden. Sie sind Küchenutensilien und werden als Schüsseln, Wassereimer, Löffel, Flaschen usw. benutzt.

Die Kürbisse sind einfach anzubauen, die Früchte sind leicht, in allen Größen zu haben und bei Entsorgung schnell und vollkommen biologisch abbaubar.

Diese vielseitigen Qualitäten machen sie auch zum Musikinstrumentenbau interessant:

Djidundun (Wassertrommel)

Aus der Benutzung in der Küche ergibt sich die Kenntnis von Klangqualitäten.

Dieses Instrument wird vielerorts nur von Frauen gespielt.

(Als Gida wird die halbe Kalebasse mit und ohne Kaurimuschelrand mit den Händen geschlagen und geworfen.)

In der Form als Wassertrommel wird sie von den Tuaregfrauen bei Gesangsfesten zusammen mit der Tindentrommel mit einem Stock gespielt.

Andere Frauen spielen sie vor Hochzeiten, zum anfeuern fürs Getreidestampfen oder beim Yogorofestival (Mitte Ramadan).

Auch bei Treffen von Geheimbünden, bei Beschneidungen oder zu Beerdigungen und Ahnenanrufungen wird sie benutzt.

Djembe (Bechertrommel)

(Möglicherweise aus einem durchstoßenen Mörser entstand die erste Djembetrommel.)

Den Schmieden, welche auch die Werkzeuge für den Bau herstellen, wird die Erfindung dieser Handtrommel nachgesagt.

Sie ist für uns in Deutschland derzeit das am meisten bekannte afrikanische Instrument.

Erst seit ein paar Jahrzehnten kann sie durch Spannen mittels Plastikschnüren und Eisenringen, im Klang sehr hoch und durchdringend werden.

Eine Djembe ist meist aus dem Baumstamm eines Hartholzes mit Namen Lenke gebaut und hat eine Antilopenhaut. Heute wird meistens Ziegenhaut genommen.

Die „Ohren“ am Rand auch Seke Seke oder nege oder Kessing genannt bereichern den sonst trockenen Ton.

Dundun (Basstrommel)

Diese Trommel wird in verschiedenen Durchmessern aus ausgehöhlten Lenkestämmen oder alten Metallfässern gebaut.

Sie hat auf beiden Seiten Kuhhaut, oder alte Djembefelle und wird wie die Djembe mit Schnüren und Eisenringen gespannt.

Als Stocktrommel wird sie meist mit einer Glocke zusammengespielt und verschiedene Größen kombiniert.

Typisch für die Malinkemusik ist es, die tiefen, dumpfen Basstrommeln mit den hohen blechernen Djembes zu einem Trommelorchester zu vereinen.

Die 3 Größen werden dann Kenkeni, Sangban und Dundun genannt.

Kamalen Ngoni (Stegharfe)

Diese zweizügige, pentatonische Harfe ist als Kamalen Ngoni erst in den 70er Jahren im Wassoulon einer Kulturregion in Nordwestmali und Ostguinea entstanden.

Aus einem rituellen Instrument der Jägerclans wurde für den Hausgebrauch eine kleinere Version entwickelt.

Durch bekannte malische Sänger wie Salif Keita und später Oumou Sangare bekamen wir in Europa auch dieses Instrument erstmals zu Sehen und zu Hören.

Der Körper ist aus 3/4 einer Kalebasse, bespannt mit einer Haut aus Ziege oder Antilope und gestützt durch Bambusstangen.

Von dem Hals aus Lenkeholz wird mittels Gitarrenwirbeln zum Spannen Nylonschnur durch einen Steg geführt und unterhalb befestigt.

Balafon (Holzxylofon)

Balafone in Mali sind entweder pentatonisch oder diatonisch; das hängt von der Ethnie/Bevölkerungsgruppe ab die darauf spielt.

Der Name Balanfo setzt sich aus Balan (das Holz auch Gueni genannt) und – fo (das Malinkewort für sprechen) zusammen.

Ist also ein sprechendes Holz was die Ton-sprache seines Erbauers spricht.

Verstärkt wird der Klang durch unten angebrachte Kalebassen.

Cajon (die Wunderkiste)

ist „entstanden“ in der Zeit der Sklaverei aus dem Bedürfnis die eigene Musikalität/Tradition in der Gefangenschaft aufrecht zu erhalten.

Wie wir aus unserer Kindheit wissen kann alles zur Trommel werden, ein Topf, ein Tisch, oder eben eine Kiste.

Auf Cuba wurden Fischkisten, Tabakkisten und Zigarrenkisten als verschiedene Stimmen eines Rhythmus

(wie z. B. der Rhumba cubana) benutzt.

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